Recycling-Baustoffe im Straßen- und Wegebau

Symbolbild Straßenbau

Im Straßen- und Wegebau gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für  Bauprodukte, die auf sekundäre Rohstoffe wie beispielsweise aufbereiteten Bauschutt zurückgreifen. Diese Recycling-Materialien (RC-Materialien) werden sowohl im ungebundenen als auch im gebundenen Straßen- und Wegebau eingesetzt.

Die Anforderungen an Gesteinskörnungen für den Einsatz als ungebundene oder hydraulisch gebundene Tragschichten sind aufgrund der hohen Belastungen durch Verkehr und Klima detailliert festgelegt. Die Bauprodukte werden in ihrer Zusammensetzung, ihren Eigenschaften und ihrer Verwendung in den Baumaßnahmen über Regelwerke und technische Lieferbedingungen geregelt. An die verschiedenen RC-Produkte, wie beispielsweise Frostschutzschichten, werden gemäß den gültigen bautechnischen Vorschriften sehr unterschiedlichen Anforderungen bezüglich ihrer bauphysikalischen und chemischen Eigenschaften gestellt. Gemäß den umfangreichen Einsatzmöglichkeiten und der spezifischen Aufbereitung unterliegen die Baustoffe einer ständigen Überwachung und Qualitätssicherung.

Der Einsatz von Recycling-Baustoffen im Straßen- und Wegebau scheitert jedoch oft bereits bei Ausschreibung und Vergabe. Nur selten werden diese Baustoffe über die Leistungsverzeichnisse gezielt ausgeschrieben. Nicht immer sind die Ausschreibungen zumindest produktneutral gehalten und lassen Baustoffe aus primärer und sekundärer Rohstoffbasis gleichberechtigt zu. Im Gegenteil lassen sich immer noch Ausschreibungstexte finden, die entgegen der gesetzlichen Regelungen nur Baustoffe auf Basis primärer Rohstoffe zulassen. Entsprechend den abfallwirtschaftlichen Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist es daher geboten, bei der öffentlichen Beschaffung eine hochwertige Wiederverwendung im Sinne einer maximalen Wertschöpfung gezielt zu fordern, um wertvolle Ressourcen zu schonen.

Gerade in den Regionen, die nicht in Nachbarschaft zu großen Natursteinvorkommen liegen, ist der Einsatz von Produkten auf Basis aufbereiteter mineralischer Bauabfälle  recht verbreitet. Hier gibt es zahlreiche private Bauherren aber auch (große) Kommunen, die auf langjährige und gute Erfahrungen im Einsatz von sekundären Baustoffen verweisen können. Dies gilt selbst für Straßen mit hohem Anteil an Schwerlastverkehr.  Sie zeigen eindrücklich, dass sich qualitativ hochwertige Straßenbaustoffen (FSS oder STS) auch als RC-Baustoff herstellen lassen.

Nur bei RC-Material erfolgt eine Untersuchung nach umwelttechnischen Parametern, d.h. dem Gehalt und der Elution von (Schad-)Stoffen. Schwermetalle sind natürliche Stoffe und kommen in unterschiedlichen Konzentrationen auch in Baustoffen vor, die auf der Basis primärer Rohstoffe (gebrochener Naturstein) hergestellt werden. Je nach Ausgangsgestein und damit geogener Hintergrundbelastung können Belastungen vorliegen, die erst beim Wiederausbau dieser Materialien und der Frage der zur Verfügung stehenden Entsorgungsmöglichkeiten eine Bedeutung erlangen. Nur bei RC-Baustoffen weiß man schon beim Einbau in die Bauwerke, was einen später bei der Entsorgung der Baustoffe erwartet.