Abbruch- und Rückbau

Recycling-Baustoffe sollen die gleichen Eigenschaften wie Baustoffe aus Primärrohstoffen aufweisen

Trotzdem stoßen RC-Baustoffe oft bei Bauherren auf fehlende Akzeptanz. Diese geringe Akzeptanz gilt tendenziell grundsätzlich gegenüber RC-Produkten. Dies ist umso mehr der Fall, wenn das RC-Produkt augenscheinlich aus Material hergestellt wurde, das schon ein Vorleben hatte. Um dies zu vermeiden, dürfen RC-Baustoffe keine Fremdstoffe oder Störstoffe enthalten und dies im Zweifel deutlich über das in Regelwerken festgehaltene Maß hinaus. Hinzu kommen Materialien wie Gips, die nicht nur die technischen Produkteigenschaften negativ beeinflussen, sondern auch zu Abstrichen in der umwelttechnischen Eignung (Sulfat) führen.


Selektiver Rückbau verbessert die Qualität des Inputmaterials

Aufbereiter von mineralischen Bauabfällen bzw. Hersteller von RC-Baustoffen können die Massenströme nur bedingt beeinflussen. Entscheidend für die Qualität der RC-Baustoffe und die Akzeptanz bei Bauherren und den damit verbundenen Absatzerfolg ist die Qualität der Inputmaterialien, die in die Aufbereitung gelangen. Dies ist die zetnrale Stellschraube in der Optimierung der Produktmassenströme. Diese Qualität wird wesentlich über die Ausgestaltung der Entkernung der Gebäude und der Selektivität des Rückbaus erreicht.

Die Entkernung eines Gebäudes bedeutet, dass dem Gebäude bestimmte Bauteile vor dem Rückbau entnommen werden. Im Idealfall bedeutet dies ein Zurückbauen auf den ursprünglichen Rohbau.  Wenn ein hoher Aufwand in der Entkernung betrieben werden muss, ist es naheliegend zu prüfen, inwieweit einige dem Gebäude zu entnehmende Bauteile als solche weitergenutzt werden können. Gerade für historische Bauteile haben sich Bauteilbörsen mittlerweile etabliert. Die Weiternutzung von Produkten trägt mit Abstand am meisten zum Ressourcenschutz bei.

Alle im Rahmen der Entkernung und während des selektiven Rückbaus den Gebäuden entnommene Materialien müssen getrennt vom Massenstrom mineralischer Bauabfall (z. B. Altbeton, Bauschutt) für eine Verwertung und/oder Entsorgung bereitgestellt werden. Nur so ist eine hochwertige stoffliche Verwertung möglich.

Der selektive Rückbau ist auch im Tiefbau notwendig. Die Rückführung der bei Baumaßnahmen im Straßen- und Wegebau anfallenden Massen in den Baustoffkreislauf ist dann hochwertig möglich, wenn nach einer Begutachtung schadstoffbelastete Massen aussortiert und die unterschiedlichen Materialien getrennt zurückgewonnen werden. So sind z. B. die Verwertungsmöglichkeiten des Asphalts vor allem gegeben, wenn die Asphaltschichten lagenweise abgefräst werden.